Apr
2015
März 2015
Der Monat in Kürze: Es war viel los, in der Welt (Sonnenfinsternis, der Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine) und bei mir (eine Woche K., eine Woche krank, P.s OP, viele Kontakte). In der zweiten Monatshälfte spüre ich langsam meine Energie und Lebensfreude wiederkehren, die mir im Laufe des letzten Jahres so ziemlich abhanden gekommen sind. Arbeitsmäßig habe ich weniger geschafft als ich mir vorgenommen hatte, aber dafür interessante neue Impulse. Privat geht alles seinen Gang (ich freue mich über jede Woche ohne Katastrophe). Das Essen hätte fleischärmer sein können, aber insgesamt haben wir gut gekocht. Neue Musikentdeckungen: Laura Marling und die phantastischen Soundtracks von Nick Cave & Warren Ellis. Das Wetter war angenehm und für einen März sehr passend. Für mich persönlich kann ich mit dem Monat zufrieden sein, auch wenn es natürlich ein paar Aufreger gab (Rechnerstreik, Ärger über Presseberichterstattung zu verschiedenen Themen).
Woche 1
Getestet, wie es sich im neuen Büro in der “Niederlassung K.” arbeitet, und ich muss sagen: gar nicht schlecht. Die Reduzierung aufs Wesentliche fördert die Konzentration und die Kreativität. Ich habe in dieser Woche an verschiedenen Projekten weitergearbeitet (Mode, Musikerin, Gartenbau), und die Arbeit ging gut von der Hand. An der Telefon-Infrastruktur kann man noch arbeiten, aber das sind Kleinigkeiten.
Die Luftveränderung hat auch der Erkältung gutgetan, die sich ja schon angekündigt hatte. Die Zugfahrt war weniger prickelnd, da entweder die Bahn irgendwas im ICE umgebaut hat oder ich seit November eine seltene Form von Rückgratverkrümmung erlitten habe, die sich nur in ICE-Sitzen bemerkbar macht, auf jeden Fall war es höllisch unbequem. Neben kurzen Spaziergängen durchs Dorf und zum Friedhof verbrachte H. seine Freizeit damit, den Heizungskeller zu streichen und die Rosen zu schneiden, während ich nach der Arbeit meist lesend auf einem Sofa lag (habe ich zu Hause ja nicht). L. kam zum Kaffee, und einen Abend gingen wir hinunter “ins Tal” zu T. und C. Am Montag machten wir einen Ausflug nach L. zum Steinmetz und auf den benachbarten Friedhof. Am Abreisetag kamen noch D. und C. mit einer Flasche Sekt vorbei, die wir bei strahlendem Sonnenschein draußen vor dem Haus genossen. Das nächste Mal sehen wir uns in einem Monat zur großen Party von D. Dann wird wohl auch der Grabstein gesetzt, den wir diesmal beauftragt haben.
Gegessen haben wir schlecht. Es gibt zwar eine voll ausgestattete Küche, aber uns fehlen dort zu viel Gewürze und Kleinkram. Außerdem lohnt es sich nicht, viele frische Sachen zu kaufen, wenn wir nach einer Woche nicht Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch, Zitronen, Kräuter, Schmand usw. nach Berlin schleppen wollen. Also gab es überwiegend Fertiggerichte: Pizza, Paella, Fleischkäse, Ragout Fin. Geht auch mal eine Woche, muss aber nicht länger sein.
Gelesen: Daniel M. Annechino: They Never Die Quietly | Sam Alexander [Paul Johnston]: Carnal Acts
Gesehen: Bestie Mensch (Renoir, 1938) | The Code, Teile 5 & 6 (Seet, 2014)
Musik: Ruhe & Natur
Wetter: Anfang der Woche Regen, dann sonnig, aber kalt; erst gegen Ende der Woche wärmer. 5-10°C.
Woche 2
Business as usual: Datenbankprojekt, eine kleine Platzhalterseite für H.s alte Band, diverser Kleinkram, ausgiebige Recherchen zum Thema Nischenmarketing. Am Freitag verweigert der Rechner seinen Dienst. Mühsame und zeitaufwändige Rücksicherungen, Virenchecks und Wartungsarbeiten. Kostet mich fast einen Arbeitstag.
Ansonsten: Von der Erkältung erholt, etwas Familienfoschung (Schwarzwald). Bei M. Druckerreparatur. Drei Tage “Lesefasten”, um wieder einen besseren Fokus zu bekommen. Am Wochenende steckt ein Zettel im Briefkasten, daran ist ein Tütchen geheftet mit etwas Schokolade und Ohrstöpseln. Absender: Die neuen Bewohner im Dachgeschoss, die sich vorab für bevorstehende Bauarbeiten entschuldigen. So geht es also auch. Nicht wie bei meinem Nachbarn, bei dem plötzlich ohne Vorwarnung eines Montags früh mit dem Einreißen von Wänden begonnen wurde.
Nach der Woche in K. haben wir die heimische Küche mit all ihren (gewürztechnischen) Möglichkeiten voll ausgekostet und lecker gekocht und gegessen: Blutwurst mit Kartoffelpüree und Apfel-Zwiebel-Gemüse, frischer Spinat mit Chorizo und Kichererbsen, Kartoffelsuppe, Seelachs mit Reis und Gemüse, Spießbraten mit Wurzelgemüse.
Gelesen: Sam Alexander [Paul Johnston]: Carnal Acts | Andrew E. Kaufman: While the Savage Sleeps
Gesehen: Serpico (Lumet, 1973) | Geheimsache Nazi-Uran: Atomjagd in Brandenburg (Schibilsky, 2013) | Bombenjäger – Oranienburgs explosives Erbe (Minnich, 2015) | Die Frauen von Stepford (Oz, 2004) | Peaky Blinders, Teil 1 & 2 (Harper/ Bathurst, 2013) | Eraser (Russell, 1996) | The Italian Job (Gray, 2003) | Chinatown (Polanski, 1974)
Musik: keine
Wetter: Am Wochenenfang sonnig und warm, zum Wochenende bedeckt und regnerisch, 8-13°C
Woche 3
Umfassende Planung aller laufenden Projekte: Wo stehen wir, was steht an, was sind die nächsten Schritte. Datenbankprojekt. Marketing für den Gartenbauer. Google verschickt Mails an Webseitenbetreiber mit dem Hinweis mobile Darstellungsfehler zu beheben. Ab April werden nicht mobil optimierte Websites massive Einbußen im Google-Ranking erleben. Viel zu tun. Aufbau einer Nischenwebsite zum Thema Pilze. Spielplatz und Testgrund für diverse SEO- und Marketingmaßnahmen sowie für aktuelle e-Commerce-Lösungen für WordPress.
Zum Ausgleich: Familienforschung (Belgien). P. schickt mir eine Übersicht seiner Daten, die ich korrigiere und ergänze. Am Freitag Sonnenfinsternis. Ich entscheide mich bewusst für eine Beobachtung nicht der Sonne selbst, sondern des Drumherum: Wie verändert sich das Licht? Reagieren Tiere, vor allem Vögel darauf? Ist die Sonnenfinsternis sicht- und spürbar, wenn man nicht wüsste, dass sie stattfindet? Am Samstag Besuch bei P., der sehr guter Dinge ist, trotz bevorstehender OP.
Gegessen: Rest Spießbraten mit Wurzelgemüse, Nudelauflauf, Omelett mit Seelachs, Nasi Goreng, Nudeln mit Maronen.
Gelesen: Andrew E. Kaufman: While the Savage Sleeps | Rachel Abbott: Only the Innocent
Gesehen: Die blaue Dahlie (Marshall, 1946) | Teltowkanal – Lebensader und Todeszone (Hölscher, 2014) | Peaky Blinders, Teil 3 & 4 (Harper/ Bathurst, 2013) | Geheimnis Duisburger Hafen (Günther, 2015)
Musik: keine
Wetter: Durchgehend sonnig, nur am Samstag kleine Regenschauer. 8-10°C, zum Wochenende kälter.
Woche 4
Eine Homepage ins Netz gebracht (Bekleidung). Datenbankprojekt. An der Nischenseite weitergemacht: Shop-Software installiert und eingerichtet, erste Produkte erfasst. H. bei diversen Access-Problemen unterstützt.
Per TeamViewer neue Titel in M.s Calibre-Bibliothek eingefügt. Der Teufel steckt im Detail. Viel herumprobiert und im Endeffekt mehrere tausend Titel eingelesen sowie zwei Bibliotheken zusammengeführt. P. hat seine OP gut überstanden. Termin bei der Bank, gute Nachrichten. Am Dienstag der Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine in Frankreich. Erschüttert von der Presseberichterstattung: Die wichtigen Fragen werden nicht gestellt. Investigativer Journalismus? (Mal wieder) Fehlanzeige. Stattdessen Spekulationen, die zu Wahrheiten aufgebauscht werden, ohne zu fragen: Cui bono? Da fällt mir nur wieder der Liebermann ein: “Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.”
Mit unserem Vorhaben, weniger Fleisch zu essen, ist es im Moment nicht weit her: Fleischkäse mit Püree und Mischgemüse, Putengeschnetzeltes mit Reis, Bandnudeln mit Lachs und Tomaten, Gemüsesuppe mit Leberknödeln, Zwiebelkuchen (natürlich mit Speck). Im Vordergrund stand jetzt aber auch mal, Platz im Tiefkühler zu schaffen.
Gelesen: Rachel Abbott: Only the Innocent | Stephen King: The Stand
Gesehen: Gewagtes Alibi (Siodmak, 1949) | Terrorgefahr! Überwachung total? (Valenti, 2013) | Eat Pray Love (Murphy, 2010) | Peaky Blinders, Teil 5 & 6 (Harper/ Bathurst, 2013) | Django Unchained (Tarantino, 2012)
Musik: Laura Marling: I Speak Because I Can (2010) | Nick Cave & Warren Ellis: The Proposition (Filmmusik)
Wetter: Angenehm warm, teils sonnig, teils bedeckt, 10-15°C.