Musings

Erlebnisse, Gedanken und Fundstücke

Februar 2015

Der Monat in Kürze: Die vier Wochen fühlen sich im Rückblick an wie zwei. Warum geht der Februar immer so schnell rum? Er ist doch nur zwei Tage kürzer als der April, der Juni, der September, der November… Den ganzen Monat kränklich: Migräne, Verdauung, grippaler Infekt. Trauerarbeit (Jahrestage). Trotzdem recht gut gearbeitet und in vielen Dingen vorangekommen. Gute Begegnungen. Viel Familienforschung nebenbei. Leider oft Fleisch gegessen, aber auch schöne Dinge neu oder wiederentdeckt (Polenta, Kichererbsen, Urmöhren, Rotkohlsalat). Musikalisch war es eher Verdauung von Neuentdeckungen, filmisch Erholungsprogramm.

Woche 1

Arbeit an der Datenbank für die Musikerin und ein paar kleinere Sachen für die neue und eine alte Kundin. Zwei Angebote für neue Projekte.

Morgens singen die Amseln. In der Nachbarwohnung wird renoviert, inklusive Stemmen von Türöffnungen und diversen Abrissarbeiten. Ausgiebiger Mailaustausch mit einem anderen Familienforscher, der ebenfalls in Weißensulz und Umgebung recherchiert. Berührungspunkte in den Stammbäumen. Treffe Dienstag M. und helfe ihr bei der Installation und Verwendung von Calibre. Schöne Sache. Mittwoch Treffen mit C. im Café Pausini. Ich glaube, so lange haben wir uns alleine noch nie unterhalten. Ich bekomme viele Unterlagen von den Berliner Großeltern: Zeugnisse, Meldebescheinigungen, diverse Urkunden im Original und in Abschrift. Viel Material für die Familiengeschichte. Gegen Ende der Woche kränkelnd: Halsschmerzen, Untertemperatur, Wattekopf.

Essenstechnisch wieder besser dran, seit H. wieder da ist: Frühstück. Salat. Gemüse. Ich mache Mitte der Woche einen Großeinkauf beim Bolu und decke uns mit Frischzeug ein. Dann gibt es so schöne Dinge wie Polentaplätzchen mit Auberginengemüse, Hühner-Gemüsecurry mit Stangensellerie oder Broccolisuppe mit Kichererbsen. Aus unserer heimischen Pilzzucht verspeisen wir die zweite Ernte Austernseitlinge.

Gelesen: Robert Dugoni: My Sister’s Grave | Sam Millar: Black’s Creek | Chris Ewan: Dark Tides
Gesehen: Staatsschulden – System außer Kontrolle? (Laure Delesalle, 2015) | Mord im Mittsommer (Episode 2; N. Ohlson und M. Ohlsson , 2012) | Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (Kidron, 2004) | Adel verpflichtet (Hamer, 1949) | Der große Crash – Margin Call (Chandor, 2011)
Musik: Ruhe
Wetter: Kalt, nachts Minusgrade, etwas Schnee (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag), dazu öfter sonnig mit typisch februarblauem Himmel.

Verschiedene Urkunden und Dokumente aus den 1920er und 1930er Jahren

Reiche Beute!

 

Woche 2

Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Umsetzung einer WordPress-Seite (Bereich Mode/ Bekleidung). Kleinere Wartungsarbeiten an der medizinischen Datenbank. Joomla-Schulungstermin für die Arztpraxis vereinbart (Ende Februar). Kontakt mit dem Straßenbauer.

Als Ausgleich viel Genealogie: Weiterer Austausch mit dem Weißensulz-Forscher, Durchsicht und Erfassung der neuen Unterlagen zu den Berliner Großeltern. Brandenburger Kirchenbücher. Die Verdauung muckt: den einen Tag kolikartige Schmerzen, den nächsten heftige Blähungen, mal Verstopfung, mal nächtlicher Durchfall. Anzeichen von Stress. Dazu passen die regelmäßigen Alpträume, aus denen ich morgens ruckartig mit einem Gefühl der Angst erwache, ohne mich an sie erinnern zu können. Zum Glück vergeht das immer wieder schnell. Zu viel im Kopf. Am Wochenende Besuch bei P., der unsere Küchenuhr repariert hat.

Unsere kulinarische Entdeckungsreise geht weiter: Auflauf mit Kartoffeln, Chicorée und sivri biber; Gemüsecurry mit Aubergine, Süßkartoffel und roten Linsen; dänische Bratwurst (mit Paprika und getrockneten Tomaten) mit Maissalat und Weißbrot. Rotkohlsalat mit Obst und Ziegenkäse. Selbstgemachte Maultaschen.

Gelesen: Chris Ewan: Dark Tides | John MacKay: Heartland
Gesehen: IS – Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger (Jérôme Fritel, 2015) | Men in Black (Sonnenfeld, 1997) | Men in Black II (Sonnenfeld, 2002) | Men in Black 3 (Sonnenfeld, 2012)
Musik: Sun Kil Moon: Heron Blue (Album “April”, 2008) | Marek Grechuta: Ojczyzna (Album “Dziesięć ważnych słów”, 1994) | “Balkan Fever” Live at Skopje Jazz Festival 2013 (Kristjan Järvi und das Mazedonische Philharmonische Orchester, feat. Vlatko Stefanovski, Miroslav Tadić und Theodosii Spassov)
Wetter: grau, aber trocken, gegen Ende der Woche heller, sonnig, um die 5-6°C

Blick aus dem Fenster in Berlin-Kreuzberg

Morgensonne

 

Woche 3

Fertigstellung der Mode-Seite (WordPress). Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Kleinere Wartungsarbeiten an verschiedenen Seiten. Insgesamt ruhiges Vor-mich-hin-Arbeiten. Wieder mal Kontakt zu einem Hersteller-Support, weil Firmen ihre Kunden als Betatester missbrauchen und unausgereifte Produkte auf den Markt bringen.

Weiter an der Brandenburger Genealogie gearbeitet (Raum Beeskow). Viele Geschwister von Vorfahren entdeckt. Spaziergänge wieder aufgenommen. Gegen Mitte der Woche kränklich (Migräne, erhöhte Temperatur, hohes Schlafbedürfnis, Schüttelfrost). Möglicherweise ist der hohe Luftdruck mitverantwortlich für die Migräne, aber der Rest? P. hat wieder mal Blut geleckt und deckt mich mit Softwareempfehlungen, Quellen und neuen Daten für unser Forschungsprojekt ein. Ihc habe nicht mal Zeit, das alles zu sichten. Vielleicht übernächste Woche in K. Am Freitag und Samstag sehr große Trauer um C. (Jahrestag!). Danach fühle ich mich wie durchgekaut und ausgespuckt, aber auch wieder mehr in Balance. Am Sonntag zu Besuch bei den Katzenfreunden (Essenseinladung). Die alte, klapprige Katze zu sehen, die wohl nicht mehr lange hat, lässt mich wieder zweifeln, ob ich mir nochmal ein Tier anschaffe. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr denke ich bei jedem möglichen Neubeginn immer auch den zwangsläufig damit verbundenen Zeitpunkt des Abschiednehmens mit.

Der Speiseplan stand im Zeichen von Resteverwertung und Tiefkühler leer essen: Eine zweite Ladung vom Rotkohlsalat (mit Obst und Ziegenkäse); Seelachs in Salbeibutter, dazu Pellkartoffeln mit Rauchsalz und Rucola mit Tahin-Dressing; Bluwurst (aus der Blutwurstmanufaktur) mit Kartoffelpüree und geschmorten Zwiebeln. Überhaupt war es auch eine Fleischwoche: Neben der Blutwurst gab es noch eine Gemüsesuppe mit roten Linsen und Räucherwürsten, Entenbrust mit Rotkohl und Klößen, den Rest Rotkohl und Klöße mit groben Bio-Bratwürsten, und am Sonntag waren wir zum Essen eingeladen (Rinderfilet mit Kartoffelpüree, Wurzelgemüse und Salat). Essensmäßig eine Weihnachtswoche; und das zu Beginn der vorösterlichen Fastenzeit (an die wir uns aber ohnehin nicht halten).

Gelesen: Graham Masterton: White Bones | Graham Masterton: Red Light
Gesehen: Herr Ober! (Polt, 1992) | The Code, Teile 1 & 2 (Seet, 2014) | Gottes Werk & Teufels Beitrag (Hallström, 1999)
Musik: Wayne Shorter Quartet Live at Stockholm Jazz Festival 2014 (mit John Patitucci, Danilo Perez, Brian Blade, Wayne Shorter) | “Balkan Fever” Live at Skopje Jazz Festival 2013 (Kristjan Järvi und das Mazedonische Philharmonische Orchester, feat. Vlatko Stefanovski, Miroslav Tadić und Theodosii Spassov) | Vlatko Stefanovski & Miroslav Tadić
Wetter: Meist sonnig, um die 5-6°C, nachts leichter Frost, oft sternenklar

Spülwagen der Berliner Wasserbetriebe im Einsatz

Spülmannszug – Entdeckungen beim Spazierengehen

 

Woche 4

Viel Hintergrund-Arbeit an der Datenbank der Musikerin. Letzte Arbeiten an der Mode-Seite. Eine Joomla!-Schulung bei einer Neukundin. Angenehmes, ruhiges Arbeiten. Seit Mitte der Woche krank (grippaler Infekt) und nur eingeschränkt arbeitsfähig.

Die Badenschen Ahnen haben sich wieder in den Vordergrund gedrückt und neue Recherchemöglichkeiten lassen mich ein bisschen in den Seitenästen graben. Durch krankheitsbedingten Matschkopf viel ausgeruht und gelesen. Am Donnerstag wird die Katze der Freunde eingeschläfert. Traurig. Zweites Altherren-Treffen von H.s ehemaliger Band. Das Video der Leningrad-Fahrt 1991 ist jetzt online. Samstag früh Fahrt nach K. Nun wird sich zeigen, wie es sich im dortigen Büro arbeitet.

Nachdem wir von dem Freundesbesuch Unmengen an Essen mitbekommen haben, das wir uns auf mehrere Tage verteilt haben, gab es nochmal Rinderfilet mit Püree, dann Wurzelgemüse mit Bratkartoffeln und schließlich die dritte Ernte Austernseitlinge zusammen mit getrockneten Parasols und Omelette.

Gelesen: Graham Masterton: Red Light | Attica Locke: Black Water Rising | Daniel M. Annechino: They Never Die Quietly
Gesehen: Supernova (Hill, 2000) | Das Urteil – Jeder ist käuflich (Fleder, 2003) | The Code, Teile 3 & 4 (Seet, 2014) | Cloud Atlas (Tykwer, A. & L. Wachowski, 2012) | Written by Mrs Bach (McCall, 2014) | Sleepers (Levinson, 1996)
Musik: Sun Kil Moon: April (2008)
Wetter: meist sonnig, tagsüber 6-8°C, nachts leichter Frost

Straßenschilder: Unterdorfstraße - Hinterdorfstraße

Für eine Woche aufs Dorf gefahren

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